Enduro ist unsere Leidenschaft
Aber was ist das eigentlich und wie funktioniert das?
Als Enduro wird ein geländegängiges Motorrad mit Straßenzulassung und den dafür notwendigen Sicherheitseinrichtungen bezeichnet.
Neben dem üblichen Fahrbetrieb auf öffentlichen Straßen werden Enduros im Geländesport eingesetzt.
Für den Geländesport nutzt man eine sogenannte Sportenduro.
Diese ist im wesentlichen nichts anderes als eine Motocrossmaschine, welche serienmäßig mit einer Lichtanlage ausgestattet und für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen ist.
Sie sind selbstverständlich betriebs- und verkehrssicher, ordnungsgemäß Haftpflicht versichert und TüV geprüft.
Die Motorcharakteristik, das Getriebe und Fahrwerk sind dem Endurosport angepasst.
Also eher auf lange Distanzen und Zuverlässigkeit, statt auf hohe Leistung für einen kurzen Zeitraum, wie bei einer Motocross Maschine.
Wenn wir von Enduro im allgemeinen sprechen, ist eigentlich der klassische
Motorrad Gelände- oder Endurosport gemeint.
Der Begriff Enduro kommt aus dem Spanischen & läßt sich etwa mit hartmachen, ertragen, erdulden übersetzen.
Auch der englische Begriff "endurance", also Ausdauer ist zutreffend.
Enduro ist also eine Motorsportdisziplin, bei der die Zuverlässigkeit der Motorräder
und das Können und die Ausdauer der Fahrer geprüft werden sollen.
Langstreckendistanzen zwischen 150 und 300 Kilometer pro Wettkampftag, bei denen das ganze Können und die Kondition der Fahrer gefordert werden, sowie Fahrzeiten
von sechs bis acht Stunden sind keine Seltenheit!
Und die vorgegebenen Strecken sind nicht einfach und müssen auch in
einer vorgegebenen Zeit bewältigt werden.
Dabei geht es über Stock und Stein, Berg auf und ab, durch Schlamm und Modder und über natürliche und manchmal auch künstliche Hindernisse.
Ein hohes Maß an körperlicher Fitness und Ausdauer ist dafür erforderlich.
Und so manch einen gestandenen Mann zwingen diese Herausvorderungen zum Aufgeben.
Endurosport ist Leistungssport!
Aber wie funktioniert das genau?
Enduro-Veranstaltungen werden in zwei verschiedenen Modi ausgetragen.
Beim klassischen Enduro ist ein vorgegebener Rundkurs von 30 bis 80 km in einer bestimmten vorgesehenen Zeit meist drei- bis viermal zu durchfahren.
Im Gegensatz zum Moto-Cross findet kein Massenstart statt, sondern es wird in
Gruppen von 3 - 5 Fahrern pro Minute gestartet.
Die Einhaltung der zu fahrenden Strecke wird durch Durchfahrkontrollen (DK) und Zeitkontrollen (ZK) überwacht.
Diese Zeiten sind so ausgelegt, dass ein Fahrer, der sich nicht verfährt, oder der eine technische Panne hat, sie gut einhalten kann.
Wird dieses Zeitlimit nicht geschafft, kommt es zu Strafzeiten.
Die Zeitkontrollen dürfen aber auch nicht zu früh durchfahren werden, da auch das Zeitstrafen zur Folge hat.
Einmal erhaltene Strafpunkte können nicht wieder "herausgefahren" werden.
Sie bleiben den ganzen Fahrtag erhalten.
Um einen eindeutigen Sieger zu ermitteln, befinden sich auf einer Runde sogenannte Spezialtests oder Sonderprüfungen.
Dies können Motocross- oder Extremtests sein.
Auf diesen Streckenabschnitten darf aber vorher nicht trainiert werden.
Diese Tests sind auf Bestzeit zu fahren und die erzielten Zeiten werden addiert und ergeben dann zusammen mit den Strafzeiten das Endresultat.
Der Fahrer mit den besten Prüfungszeiten und wenigsten Strafpunkten wird Sieger seiner Klasse.
Ausschließlich klassisches Enduro wird heutzutage noch in der Deutschen Enduro Meisterschaft, der Europameisterschaft und der Enduro Weltmeisterschaft gefahren.
Bei einem Mehrstunden-Enduro sind möglichst viele Runden auf einem Rundkurs in
einer vorgegeben Zeit zu absolvieren.
Meist wird dazu eine angepasste Moto-Cross-Strecke oder ein abgesperrtes Gelände genutzt.
Sie werden meist als 2- oder 3-Stunden Veranstaltungen ausgetragen.
Die Fahrer starten zu einer vorgegebenen Zeit Gruppenweise aus Boxen.
Zuverlässigkeit und Ausdauer sind auch hier gefragt.
Aber auch "Köpfchen".
Denn die vorgegebe Gesamtzeit darf nicht überschritten werden.
Sonst gibt es Strafpunkte.
Sieger wird der Fahrer mit den meisten gefahrenen Runden und den wenigsten Strafpunkten in der vorgegebenen Zeit.
Mit dem eigentlichen Grundgedanken des Enduro hat dieser Modus aber eigentlich
wenig zu tun.
Eines haben beide Modi aber gemeinsam, fremde Hilfe ist strengstens untersagt und führt ebenso wie Abkürzen oder weitere Regelverstöße zum Wertungsausschluss.
Die Krone des Geländesports war und ist nach wie vor die internationale Sechs-Tage Fahrt, International Six Days Enduro (ISDE).
Sie ist heute ein reiner Mannschaftswettbewerb.
Zu diesem Wettbewerb können die nationalen Verbände ihre Clubmannschaften entsenden.
Es wird in verschiedenen Wertungen gefahren.
Wie der Name schon sagt, geht die Veranstaltung über sechs Tage.
Pro Fahrtag werden Distanzen von bis zu 350 km gefahren, so das am Ende eine Gesamtdistanz von 1200 - 1600 km zusammen kommen kann.
Pro Tag müssen ebenfalls mindestens 5 Sonderprüfungen auf Zeit gefahren werden.
Am letzten Fahrtag wird als 'Final Test' ein Motocross Test gefahren.
Gewinner des Wettbewerbs ist die Mannschaft mit der geringsten Gesamtzeit aller Fahrtage.
Die erste ISDE - Veranstaltung wurde bereits 1913 als Prüfung der Zuverlässigkeit
von Maschinen und Fahrern veranstaltet.
In den letzten Jahren hat sich der Endurosport stark weiterentwickelt.
Neue Austragungsarten sind hinzugekommen.
Besonders das Extremenduro findet sehr starken Zuspruch.
Angefangen mit der "Roof of Africa", der sogenannten 'Mother of Hardenduro'
und dem Erzbergrodeo in Österreich kamen mit der Zeit weitere Veranstaltungen hinzu.
Diese sind seit 2017 in einer eigenen Serie, der "World Enduro Super Series" (WESS) zusammengefasst.
Die WESS ist eine neue multidisziplinäre Motorradmeisterschaft für Profis und Amateure.
Bei der World Enduro Super Series handelt es sich um eine erstklassige
Offroad-Meisterschaft, die viele der besten Events der Welt zusammenbringt und
jährlich den ULTIMATE ENDURO CHAMPION krönt.
Die Serie umfasst Hard-Enduro-, Classic-Enduro-, Cross-Country- und
Beach Racing-Events.
Alle Veranstaltungen sind Outdoor Veranstaltungen, die entweder klassischen oder mehrstunden Charakter haben oder als Enduro Rallye ausgetragen werden.
Auch für reine Indoor Events ist eine neue Serie entstanden, der "FIM SuperEnduro World Championchip".
Der FIM SuperEnduro World Championship ist eine Serie, die seit 2007 hauptsächlich
in Europa, von Dezember bis März ausgetragen wird.
Super Enduro ist eine Rennveranstaltung, die in Stadien oder Arenen mit Enduro-Motorrädern auf einer Strecke aus natürlichen oder künstlichen Elementen
(Erde, Sand usw.) stattfindet, auf der verschiedene, hauptsächlich natürliche,
Hindernisse (Steine, Felsen, Baumstämme, Wasserflächen usw.) zu finden sind, ähnlich wie bei einem Endurokurs.
Zu vergleichen ist dieser Modus mit dem Hallen-Supercross.
Aber auch national tut sich einiges.
Seit dem letzten Jahr gibt es die "HardEnduroSeriesGermany".
Die HardEnduroSeriesGermany ist eine Rennsportserie, die es Fahrern von Enduro-
und Motocrossmaschinen ermöglicht an einer Hard Enduro Serie teilzunehmen.
Die Strecken werden anspruchsvoll gestaltet, sind aber auch von Hobbyfahrern zu bewältigen.
Wie im Hard Enduro üblich besitzen die Veranstaltungen verschiedene Reglements
und Schwierigkeitsgrade.
Die Veranstaltungen sind Deutschlandweit verteilt.
Am Jahresende wird der HardEnduroSeries Champion ermittelt.